In
der Epoche der Aufklärung gewannen die bürgerlichen Schichten
zunehmend an Einfluss und Mündigkeit gegenüber der dominierenden
weltlichen Herrschaft durch Könige und Fürsten. Die Literatur spielte bei diesem
Prozess eine besonders wichtige Rolle, durch sie konnte
fortschrittliches Gedankengut am besten transportiert werden. Schriften wurden immer häufiger
über Verleger an die Leser vertrieben und erreichten dadurch wesentlich
weitere Kreise als je zuvor. Das religiös geprägte Weltbild früherer
Epochen wurde in der Aufklärung verdrängt durch
weltlich-philosophische Ansichten. Der Mensch sollte selbst die
gesellschaftliche Entwicklung und den Fortschritt aktiv gestalten und
sich nicht mehr still der Obrigkeit und der Kirche fügen.
In
Frankreich und England setzte die Aufklärung etwas früher ein als in
Deutschland und wurde von Philosophen wie Locke in England sowie
Voltaire und Rousseau in Frankreich maßgeblich entwickelt und
vorangetrieben. In Deutschland war Immanuel Kant die treibende Kraft in
der Philosophie, Gotthold
Ephraim Lessing kann als führender Schriftsteller der deutschen Aufklärung
angesehen werden.