Die Epoche der Trümmerliteratur setzt unmittelbar am Ausgang des Zweiten
Weltkriegs an und bezieht sich stark auf den Zustand von Deutschland,
sowohl physisch als auch psychisch, wie der Name schon sagt. Die
Literatur versuchte, sich überhaupt einen Begriff zu machen von den
Ereignissen des zweiten Weltkriegs und stellt die Fragen nach dem was
ist und dem was sein wird. Prägend war für viele Literaten dieser Zeit
die Erfahrung der Kriegsgefangenschaft und in der Tat gab es schon in
den Gefangenenlagern erste literarische Ansätze.
Eine wichtige Bewegung in der Phase der Trümmerliteratur ist die Gruppe
47 um Hans Werne Richter. Zahlreiche bekannte Autoren dieser Zeit wie
Böll und Kästner waren Mitglied dieser Gruppierung. Ähnlich wie in der
Phase der Sachlichkeit versucht auch die Trümmerliteratur, Dinge
möglichst nicht zu vernebeln sondern klar darzustellen, zumindest sofern
das machbar erscheint. Gerne wurde in Gedichtsform gearbeitet, wobei von
den klassischen Reimschemen bewußt abgewichen wurde, auch hier also ein
realitätsnaher Stil. Wichtige inhaltliche Motive sind die
Orientierungslosigkeit und auch die Isolation von Menschen, die alles
verloren haben.
|